Montag, 8. Dezember 2008

2007er Spätburgunder Baden

2007er Spätburgunder Baden
Spätburgunder, Edition Fritz Keller
Weingenuss ist Psychologie. Wer weiß, dass er einen teuren Wein im Glas hat, dem schmeckt der auch besser als wenn er glaubt einen Billigheimer zu trinken. Das hat neulich eine schöne Untersuchung nachgewiesen.
Wir testen den 2007er Spätburgunder Baden, Edition Fritz Keller, von Aldi, kostet 6,99. Fritz Keller lebt nicht zuletzt vom Ruf seines Vaters Franz, der als Rebell in die Weingeschichte einging, der hat sich im Interesse der Qualität mit jedem und allen angelegt. Der Sohn organisiert jetzt eine Qualitätsoffensive für Discounter. Der Wein stammt natürlich nicht aus dem eigenen Weingut, sondern wird unter Anleitung von Keller von anderen gemacht.
Der Stoff aus der Flasche mit Künstleretikett ist ein bisschen blass in der Farbe und riecht nach gezuckerten Erdbeeren. Auf der Zunge schlank. Das störende Prickeln von der Kohlensäure kriegt man durch Lüften in der Karaffe weg. Deutliche Gerbstoffe und die zurückgenommene Frucht signalisieren einen gewissen Anspruch. Da hat einer der Versuchung widerstanden, einen Marmeladenersatz abzufüllen. Aber was bleibt dann? Vorne pelziges Tannin, mitten wenig und hinten im Gaumen...nix. Seien wir fair: ein korrekter Wein, ein ordentlicher Spätburgunder, aber auch nicht mehr.
Verkostet vom SWR Weinmann Werner Eckert

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