Mittwoch, 19. September 2012

25 Jahre Cabernet Sauvignon in Deutschland - Ein Pfälzer Revoluzzer war Vorreiter

DEUTSCHLAND (Ellerstadt) - Bei diesem Pferd scheitern selbst die geübtesten Rodeoreiter. Aber einer hat in den achtziger Jahren den überaus störrischen Amtsschimmel zugeritten - im zweiten Anlauf. Heinrich Vollmer, Winzer im pfälzischen Ellerstadt, stand im Frühjahr 1987 vor Gericht, wurde zu 72 Tagessätzen verurteilt und dazu verdonnert, eine verbotswidrige Anlage mit tausend Stöcken Cabernet Sauvignon auszuhacken.
Den Makel, damit vorbestraft zu sein, wollte Vollmer nicht auf sich sitzen lassen, ging in Berufung und bekam in zweiter Instanz von einem logisch denkenden Richter nur mehr eine Geldbusse von einer D-Mark pro unzulässiger Rebe zugunsten eines gemeinnützigen Vereins. Die Aushackverordnung wurde nicht zurück genommen, dafür bekam der gebürtige Badener, der 1973 sein Weingut gegründet hatte, gleichzeitig vom rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium die „Erlaubnis zur Durchführung eines Anbaueignungsverfahrens für Cabernet-Reben“. Eigentlich ein Treppenwitz, aber damit wurde dem Gesetz Genüge getan, das in jener Zeit in Deutschland den Anbau von international längst als wertvoll anerkannten Sorten für nicht zulässig erklärte, aber dafür die Tore weit auf machte für jede Menge eher dubioser Neuzüchtungen.
Mit einer dieser Kreationen der Züchter wollte Heinrich Vollmer nichts zu tun haben. Dornfelder hatte er sich ins kritische Visier genommen und suchte eine Alternative. Seine Vorstöße bei den Behörden, es mal mit Cabernet Sauvignon probieren zu dürfen, wurden abschlägig beschieden. „Wird nicht reif in der Pfalz“, erklärten Experten, die sich noch nie richtig mit der Topsorte von Bordeaux auseinander gesetzt hatten und dies dann später vor Gericht zugeben mussten. Einige Jahre später konnten sie sich rückwirkend blamiert fühlen. Denn Vollmer hatte nicht nur bereits mit seinen illegalen Jungweinen von den 1984 gepflanzten Stöcken vor der ersten Gerichtsverhandlung deutlich gemacht, dass sich mit Cabernet in der Pfalz durchaus vernünftige Weine erzeugen lassen und sich die Sorte auch in Cuvées wohl fühlt. Er tat dies hinterher ebenso mit einer Reihe von gelungenen Jahrgängen. Und weil Pfalz-CS zudem ein gutes Lagerpotenzial hat, konnte der Ellerstadter solche Weine sogar bei einer besonderen Jubiläums-Veranstaltung entkorken: 25 Jahre legaler Cabernet Sauvignon. 1987 war das der Start für die offizielle Genehmigung dieser Edelrebe in ganz Deutschland. Chardonnay, Merlot, Cabernet franc, Syrah und andere internationale Sorten folgten mit den Jahren.
Den Anfang der Probe machte ein verbotener Wein vom Jahrgang 1987, der eigentlich vor einem Vierteljahrhundert entsorgt werden sollte. Aber der spitzbübische Pfälzer hatte einige Flaschen vor dem Zugriff der Behörden in Sicherheit gebracht und konnte jetzt demonstrieren, dass der Tropfen aus einem eigentlich schwachen Jahrgang immer noch stabil war und nur wenig Reifenuancen zeigte. Was folgte, waren ein 89er (stramme Säure, weil Vollmer damals den biologischen Säureabbau noch nicht praktizierte), ein prachtvoller, immer noch ansehnlicher 90er und einige weitere Jahrgänge, die keine Schwächen offenbarten. Besonders stark: 1999 und 2001.
Mit dabei war ein „Mitstreiter“ von einst: Helmut Schreck, der längst pensionierte Weinkontrolleur der Pfalz und in den achtziger Jahren „Quälgeist“ von Vollmer, wohl gegen seinen eigenen Willen. Er ließ erkennen, dass er damals durchaus Sympathie für den Revoluzzer empfand und schon im Vorfeld Bescheid wusste, was da in dessen Weinberg ablief. „Helmut baute jedem Winzer, der nicht dumm war, Brücken, wenn es mal etwas kritisch wurde“, plauderte Vollmer aus dem Nähkästchen.
Der Vorfall von 1987 hat ihm nicht geschadet, wie auch die Entwicklung seines Weingutes ausweist. Etwas mehr als 100 Hektar stehen unter Reben, gut 40 Prozent davon sind Eigenbesitz, der größere Rest ist Pachtfläche. Im 4000 qm großen Gutskeller reifen jedes Jahr rund 900 000 Liter Wein (jeweils die Hälfte Weiß und Rot) heran. Vom Cabernet werden 30 000 Flaschen gefüllt. Vollmer beliefert neben Privatkunden und der Gastronomie auch Großkunden wie den Lebensmittelhandel und die Deutsche Lufthansa, Condor, die Deutsche Bahn sowie Kreuzfahrtschiffe.
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Die Vollmer-Weine vereinen die Typizität der Weinregion Pfalz mit dem ganz persönlichen Stil Heinrich Vollmers und seines jungen Kellermeisters Lukas Kesselring (Foto: Weingut Heinrich Vollmer)
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Der Ausbau der Weißweine erfolgt generell in modernen Edelstahltanks. Die Rotweine werden traditionell auf der Maische vergoren und in Holzfässern ausgebaut. (Foto: Weingut Heinrich Vollmer)
Der 63-Jährige hat ein ungewöhnliches Hobby und deshalb ein zweites Weingut in Argentinien, das vor 25 Jahren rund 100 km südlich von Mendoza gegründet wurde. Vollmer ist begeisterter Extrem-Berggänger und kennt in den Anden so ziemlich jeden hohen Gipfel. Einmal hätte es ihn beinahe auf 4000 Meter Höhe erwischt. Indios fanden den Schwerverletzten und retteten ihm das Leben. Aus Dankbarkeit schuf er für sie und ihre Familien Arbeitsplätze. Heute werden auf der Bodega Enrique Vollmer auf rund 190 Hektar (für argentinische Verhältnisse allenfalls Mittelstand) 100 000 Liter Weißwein und 900 000 Liter Rotwein erzeugt. Das Gut bietet zehn Großfamilien Arbeit. 190 Schüler besuchen eine auf dem Weingut befindliche Schule, die von Vollmer unterstützt wird.
Einige Monate im Jahr wird Heinrich in Argentinien zu Enrique, zuletzt im Februar trieb es ihn wieder auf einen 6000er hoch, während man im Tal die Erntevorbereitungen traf. 1000 Stöcke haben seine besondere Aufmerksamkeit. Diese Reben wurden 1987 nicht einfach ausgehackt, sondern mühsam ausgegraben und dann in Argentinien erneut gepflanzt. „Sie bringen nicht ganz das Mostgewicht wie die heimischen Reben“, hat Heinrich Vollmer im Lauf der Jahre erkannt. Aber er freut sich nach wie vor diebisch, dass diese weinhistorisch bedeutenden Stöcke nicht auf dem Altar der Weinbürokratie geopfert und entsorgt wurden.

Dienstag, 10. März 2009

100 Empfehlenswerte Weine aus der Pfalz - Weinfunatiker - Wir haben Spaß am Wein

100 Empfehlenswerte Weine aus der Pfalz - Weinfunatiker - Wir haben Spaß am Wein

100 EMPFEHLENSWERTE WEINE AUS DER PFALZ
Hier stellen wir Ihnen 100 Weine vor, die uns bei unseren Verkostungen positiv aufgefallen sind und mindestens mit " gut " bewertet wurden und die wir Ihnen somit uneingeschränkt empfehlen können.

Mittwoch, 28. Januar 2009

Brunello di Montalcino 2002 Baroncini


Granatrot. Würzig, speckiger Auftakt mit Pflaumenkompottaromen und etwas Dattelnnoten. Im Gaumen vielschichtig und komplex. Man muss ihn mehrmals probieren um alle Facetten wahrzunehmen. Neben seiner rustikalen Note tauchen noch schmelzig-moderne Züge auf. Man denkt an trockene Feigen, Datteln und Gewürznelken. Einmal dekantiert offenbart dieser Klassiker noch mehr würzig-fruchtige Aromen. Ein spannender Brunello der gut in die vielschichte Welt des Brunello einführt. Preislich gehört er sicherlich zu den teureren Weinen des Globssortimentes, für einen Brunello ist sein Preis aber geradezu moderat. Guter kauf wenn man etwas feiern will. 18,99 €

Weingut Eugen Müller Eugen Müller Forster Pechstein Riesling Kab. trocken 2007 0,75l bei Weinfunatiker


Weingut Eugen Müller Eugen Müller Forster Pechstein Riesling Kab. trocken 2007 0,75l bei Weinfunatiker

Die Bezeichnung Pechstein ist geologisch zu erklären.Das einzige Basaltvorkommen in der Pfalz, der Forster Basalt, wird wegen seiner schwarzen Farbe Pechstein genannt.Gesteinsreste eines vor Millionen Jahren aktiven Vulkans bestimmen die Bodenstruktur vor allem dieser Weinlage.Als Wärmespeicher geben sie Tageshitze in der Nacht an die Reben ab, fördern den Reifeprozeß der Trauben und verleihen dem Wein dieser Lage seine charakteristische Note. Gesamtfläche: 17,05 Hektar, NN 120-160m, hängig 20%, flach 80%, sandiger Lehmboden, von dunkelfarbigen Basaltadern durchsetzt. Vom Weingut Eugen Müller bewirtschaftet: 2,5 Hektar. Der Kabinett aus dem Forster Pechstein ist immer wieder der erfrischenste, knackigste und charaktervollste Kabinett aus dem Sortiment der Müllers. Dies ist mein Wein für die Insel!

Sonntag, 25. Januar 2009

Lidl Rotweine

Lidl Rotweine
Syrah, Tempranillo und Dornfelder
Genug gefeiert. Es werde Alltag im Weinglas! Was kann man erwarten, wenn man drei Weine für – zusammen – unter fünf Euro kauft? Und: wie legt man sein Geld dann am Besten an?

Test bei Lidl diesmal: im Einkaufskorb:2006er Tempranillo Valdepenas – ein Spanier, 2007er Syrah Vin de Pays d’oc – Franzose 2008er Dornfelder trocken aus Rheinhessen.
Kosten zwischen 1,50 und 1,80- Summe 4,87.
Der Syrah riecht deutlich nach Teer – das ist normal, wenn nicht sortentypisch, ansonsten aber staubt er ziemlich, kantig und knochig, immerhin sauber. Der Dornfelder dagegen ein Fruchtbömbchen, aber nur für Menschen, die bei sauer lustig werden. Außer Säure ist da nicht viel.
Der Tempranillo riecht nach Innenausbau: Sägespäne und frisches Holz – am Regal stand auch „Barrique“, das traut sich das Etikett nicht zu wiederholen. Denn bei dem Preis können da nur Billig-Chips im Einsatz gewesen sein, davon aber reichlich. Der Tempranillo kommt immerhin auf der Zunge ins Rollen, kommt meiner Vorstellung von einem kompletten Rotwein am nächsten.
Ich hab mal wechselnde Cuvees aus den dreien hergestellt: sprich ich hab sie zusammengeschüttet. Nach der französischen Philosophie, dass sich dann die Stärken der einzelnen Weine addieren. Befund: dazu müssen die Tropfen erst mal Stärken haben.
Man kann für diesen Preis keine Wunder erwarten, immerhin werden alle gängigen Weinstile bedient. Die Weine haben durchweg wenig Substanz und deshalb stechen ihre Schwächen deutlich hervor.
Die Weine kosten zwischen 1,50 und 1,80 bei Lidl.
Werner Eckert

Battenfeld-Spanier, Hohen-Sülzen Riesling „S” trocken 2007


"Ich will keine netten Weine erzeugen, ich will Weine machen, die noch Ecken und Kanten haben!", sagt Hans-Oliver Spanier. Und weiter: "Zu Beginn der 90er war das hier Diaspora in Rheinhessen, da hat hier keine Sau gewusst, wie guter Riesling zu schmecken hat."

Dieser betörende, ungemein expressive Riesling bezaubert mit seiner frischen kräutrigen Aromatik und feinstem Spiel und deutet schon in der Jugend sein breites Fruchtspektrum an, das von Pfirsich, Limone, Passionsfrucht und Steinobst bis hin zu zart exotischen Anklängen reicht und das fast süchtig macht in der Intensität der Aromen, in der Reinheit seiner geschmacklichen Komponenten und dem unverkennbaren authentischen Rieslingcharakter seiner großen steinigen Lagen aus Hohen-Sülzen mit Anklängen an rauchige Gesteinsnoten. Am Gaumen fasziniert bei allem Schmelz zuerst die klare mineralische, rassige Note, dann, nach längerer Öffnung, das komplexe Spiel der Aromen von reifem Pfirsich und Honigmelone. Faszinierend im langen Abgang ist die leichte Würze mit ihren betörenden Trockenkräuternoten. In der Stilistik präsentiert sich dieser große rheinhessische Riesling insgesamt von noch noblerer, feinerer und aristokratischerer Struktur als der großartige Basisriesling. Dieser großartige, mineralische Riesling besitzt die hohe Qualität, die in vielen anderen Betrieben als teures Großes Gewächs verkauft würde und hat vom Bioverband Ecovin die Auszeichnung als bester biologisch produzierter Riesling des Jahrgangs 2006 bekommen! Herzlichen Glückwunsch H.O. für diesen großartigen Erfolg. Doch 2007 spielt jahrgangsbedingt nochmals in einer anderen Liga, mit seiner traumhaften Mineralität und der grandiosen Feinheit im Duft. Welch femininer, in sich ruhender Riesling, unaufgeregt, aber begeisternd! Sensationelles Preis-Genuss-Verhältnis!Dieser betörende, ungemein expressive Riesling bezaubert mit seiner frischen kräutrigen Aromatik und feinstem Spiel und deutet schon in der Jugend sein breites Fruchtspektrum an, das von Pfirsich, Limone, Passionsfrucht und Steinobst bis hin zu zart exotischen Anklängen reicht und das fast süchtig macht in der Intensität der Aromen, in der Reinheit seiner geschmacklichen Komponenten und dem unverkennbaren authentischen Rieslingcharakter seiner großen steinigen Lagen aus Hohen-Sülzen mit Anklängen an rauchige Gesteinsnoten. Am Gaumen fasziniert bei allem Schmelz zuerst die klare mineralische, rassige Note, dann, nach längerer Öffnung, das komplexe Spiel der Aromen von reifem Pfirsich und Honigmelone. Faszinierend im langen Abgang ist die leichte Würze mit ihren betörenden Trockenkräuternoten. In der Stilistik präsentiert sich dieser große rheinhessische Riesling insgesamt von noch noblerer, feinerer und aristokratischerer Struktur als der großartige Basisriesling. Dieser großartige, mineralische Riesling besitzt die hohe Qualität, die in vielen anderen Betrieben als teures Großes Gewächs verkauft würde und hat vom Bioverband Ecovin die Auszeichnung als bester biologisch produzierter Riesling des Jahrgangs 2006 bekommen! Herzlichen Glückwunsch H.O. für diesen großartigen Erfolg. Doch 2007 spielt jahrgangsbedingt nochmals in einer anderen Liga, mit seiner traumhaften Mineralität und der grandiosen Feinheit im Duft. Welch femininer, in sich ruhender Riesling, unaufgeregt, aber begeisternd! Sensationelles Preis-Genuss-Verhältnis!

"gute Konzentration, herrlich viel Frucht, gelbe Früchte, faszinierend klar; füllig, harmonisch, viel reife Frucht, herrlich saftig und reintönig" (Eichelmann 2008): 88 Punkte "besonders interessant"

Dienstag, 13. Januar 2009

Weinempfehlungen - Home

Weinempfehlungen - Home
Herzlich Willkommen auf www.Weinempfehlungen.net
Dem Online-Shop der von www.weinfunatiker.com
Sie finden in unserem Shop die Weine, die bei unseren Weinproben mindestens mit "gut" bewertet wurden und so von uns uneingeschränkt empfohlen werden können.

Donnerstag, 1. Januar 2009

Weinfunatiker - Wir haben Spaß am Wein - Wein des Monats

Weinfunatiker - Wir haben Spaß am Wein - Wein des Monats
Valle Perdido Patagonia Malbec 2006Auszeichnungen
2x Gold, 2x Silber, 5x Bronze Goldmedaille - Vinus 2008 Argentina (Jg. 2006) Goldmedaille - Vinus 2007 Argentina (Jg. 2006) Silbermedaille - International Wine Challenge 2008 - International London Wine Fair 2008 (Jg. 2006) Silbermedaille - IberWine 2007 -Spanien (Jg. 2006) Bronzemedaille - Decanter World Wine Awards - International London Wine Fair 2008 (Jg. 2006) Bronzemedaille - The International Wine & Spirit 2007 (Jg. 2006) Bronzemedaille - India Wine Challenge 2007 (Jg. 2006) Bronzemedaille - Argentina Wine Awards 2008 (Jg. 2006) Bronzemedaille - International Wine Style Asia Awards 2008 - Singapore (Jg. 2006)

Samstag, 20. Dezember 2008

Weinfunatiker - Wir haben Spaß am Wein - Wine 4 tasting

Weinfunatiker - Wir haben Spaß am Wein - Wine 4 tasting:
Wine 4 Tasting
Sie geben eine private Weinprobe für 6 - 10 Personen
Wir liefern Ihnen die Weine zur Probe kostenlos dazu !
Sie schicken uns Bilder,Texte und Bewertungen Ihrer Weinprobe."